Ohne saubere Transaktions-Historie kein valides Exit-Modell
- Tobias Fuchs
- Jun 12
- 2 min read
Oder: Wer nicht weiss, wem was gehört, kann auch nicht sagen, wer was bekommt.
Die Frage, wie viel Erlös einzelne Aktionärinnen und Aktionäre bei einem Exit erhalten, ist ein Klassiker. Wer früh investiert hat, erwartet einen Risikoaufschlag. Wer später eingestiegen ist, pocht auf seine Liquidationspräferenzen. All diese Szenarien lassen sich jedoch nur seriös abbilden, wenn die Datengrundlage stimmt. Deshalb:
Schritt 1: Die Transaktionshistorie sauber aufarbeiten
Bevor überhaupt an die Modellierung eines Exit-Waterfalls gedacht werden kann, muss geklärt sein:
Wer hat wann wie viel investiert?
Welche Aktienkategorie wurde gezeichnet?
Wie viele Aktien wurden dafür ausgegeben?
Welche Rechte sind mit diesen Aktien verbunden?
Diese Historie lässt sich anhand von Verträgen, Kapitalerhöhungsunterlagen, Aktionärsvereinbarungen und weiteren Quellen rekonstruieren. Das Ziel ist ein sauberes Transaktionsjournal, das im Aktienbuch vollständig und nachvollziehbar abgebildet wird.
Schritt 2: Eine klare Methodik und ein belastbares Modell entwickeln
Auf Basis der bereinigten Daten wird ein strukturiertes und konzeptionell sauberes Waterfall-Modell entwickelt. Dabei stellen sich unter anderem folgende Fragen:
Welche Aktienklassen und Präferenzen existieren?
Welche Liquidationsszenarien (zum Beispiel 1x, Participating, Cap) sind relevant?
In welcher Reihenfolge erfolgt die Ausschüttung?
Das Modell wird nicht nur technisch korrekt umgesetzt, sondern auch transparent dokumentiert. Alle Beteiligten – vom Verwaltungsrat bis hin zu den Investoren – sollen die Systematik nachvollziehen können.
Schritt 3: Umsetzung des Modells mit realen Zahlen und Szenarien
Im letzten Schritt wird das Modell mit konkreten Zahlen und Szenarien befüllt. So lassen sich verschiedene Exit-Optionen durchspielen – vom grossen Exit bis hin zum kleinen Fire-Sale. Auch komplexe Situationen wie Drag-Along, Earn-Outs oder partielle Verkäufe können abgebildet werden.
Die Quintessenz
Ohne eine saubere und verlässliche Dokumentation der Transaktionen im Aktienbuch ist jede Exit-Waterfall-Berechnung ein Blindflug. Wer Transparenz schaffen und spätere Konflikte vermeiden möchte, muss bei der Qualität der historischen Daten ansetzen.
Du brauchst Unterstützung bei der Aufarbeitung Deines Aktienbuchs oder bei der Modellierung Deines Exit-Waterfalls? Dann melde Dich gerne bei uns – wir unterstützen Dich pragmatisch, effizient und mit einem klar strukturierten Systemansatz.




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