Warum jedes Startup einen Downside-Partner braucht
- Tobias Fuchs
- May 7
- 2 min read
Wenn wir an Startups denken, sehen wir sofort Wachstum, Innovation und die Jagd nach dem grossen Upside: neue Märkte erobern, Kunden begeistern, Shareholder Value steigern. Gründer und Verwaltungsräte sind zu Recht darauf fokussiert, das volle Potenzial ihres Unternehmens auszuschöpfen. Aber wer kümmert sich eigentlich um das Downside?
Heute, in einem Gespräch mit einem Revisor, wurde mir wieder einmal klar, worin meine Rolle als Partner für Startups besteht. Ich bin der Downside-Partner. Während das Gründerteam das Steuer fest in Richtung Upside lenkt, sorge ich dafür, dass niemand auf der berüchtigten Bananenschale ausrutscht.
Was bedeutet "Downside-Partner" konkret?
Jedes Unternehmen ist mit Risiken konfrontiert: rechtlichen, finanziellen, operativen. Oft sind diese nicht spektakulär oder glamourös, aber sie haben das Potenzial, massiven Schaden anzurichten. Ich helfe Startups dabei, diese Risiken zu erkennen, zu managen und pragmatisch abzusichern. Governance, Compliance, klare Verantwortlichkeiten, solide Prozesse – das sind keine lästigen Pflichtübungen, sondern das Fundament, auf dem nachhaltiges Wachstum entsteht.
Ein Beispiel: Wenn ein Startup in eine neue Finanzierungsrunde geht, steht für alle das Upside im Fokus – die Bewertung, die neuen Investoren, die Expansionspläne. Ich stelle sicher, dass die rechtliche Struktur, das Aktienbuch, die Beschlüsse und die Corporate Governance wasserdicht sind. Denn ein kleiner formeller Fehler kann hier später Millionen kosten oder Deals gefährden.
Warum ist dieser Fokus für Gründer entscheidend?
Gründer und Verwaltungsräte haben weder Zeit noch Lust, sich in jedes juristische Detail einzuarbeiten. Und das sollen sie auch nicht. Ihr Job ist es, Mehrwert zu schaffen und das Unternehmen strategisch voranzubringen. Mein Job ist es, sicherzustellen, dass das Haus in Ordnung ist, damit sie sich mit gutem Gewissen aufs Wachstum konzentrieren können.
Das ist mehr als "nur" Recht: Es ist ein verlässliches Management des Downside-Risikos. Ich bin der Partner, der mitdenkt, vorausschaut und absichert – sodass die Schafe im Trockenen bleiben, während die Gründer das nächste grosse Ding anpacken.
Takeaway: Governance ist kein Luxus, sondern Wachstumsfaktor
Für jedes Startup gilt: Wenn ihr eure Risiken nicht managt, werdet ihr irgendwann von ihnen eingeholt. Ein starker Downside-Partner sorgt dafür, dass ihr euer Upside sicher und nachhaltig erreichen könnt. Governance, Recht und saubere Strukturen sind kein Hindernis, sondern der Katalysator für gesundes Wachstum.
Mein Rat an Gründer und Verwaltungsräte: Schaut, dass ihr jemanden an Bord habt, der sich ums Downside kümmert. Damit ihr euch mit voller Energie dem widmen könnt, was euch wirklich antreibt: das Beste aus eurem Unternehmen herauszuholen. Und nein, es muss definitiv nicht ich sein!




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